Freitag, 15. April 2011

Selbstverteidigung im Schnellverfahren

Vergangenes Wochenende hatte ich das Glück, kostenlos an einem Selbstverteidigungskurs teilnehmen zu können. Seit diesen informativen (und teilweise etwas schmerzhaften) 1,5 Stunden bin ich beruhigt zu wissen: Auch ich als kleine (ich bevorzuge eigentlich das Wort kompakt) Frau kann einen Angreifer, der sowohl größer als auch schwerer ist, zu Boden zwingen!

Lektion 1: Nie um Hilfe rufen...
…zumindest nicht allgemein. Man sollte immer jemanden gezielt ansprechen. „Sie da drüben mit der roten Jacke, helfen Sie mir!“ Sonst schauen sich alle Menschen, die rundherum stehen, nur gegenseitig an und hoffen, dass einer der anderen eingreift.

Lektion 2: Den unsichtbaren Freund aus Kindheitstagen reaktivieren
Es ist schon etwas finsterer und dir kommen zwei dubiose Menschen, die eindeutig auf Streit aus sind, entgegen. Als einzelne Person wärst du leichte Beute, doch was machst du? Du rufst nach Ihrem Phantasiefreund! „Rudi, Ruuuuudi, wo bleibst du denn?“ Die potentiellen Angreifer dürfen dann grübeln: Kommt da vielleicht noch ein Mann hinterher, der wie ein Bodybuilder gebaut ist?

Lektion 3: Den Verfolger konfrontieren
Tapp… Tapp… Tapp… Die Schritte hinter dir kommen immer näher. Wirst du verfolgt oder ist es nur ein Nachbar, der schnell nach Hause will? Am besten wird zuerst einmal die Straßenseite gewechselt. Wenn dir der Verfolger wirklich an den Kragen will, muss er wohl oder übel mit auf die andere Seite. Wenn er dann noch immer näher kommt, drehst du dich am besten ganz plötzlich um, gehst knapp an dem Verfolger vorbei und siehst ihm dabei in die Augen.

Lektion 4: Auf Höflichkeit hoffen
Am besten fand ich: Selbst Kriminelle haben Manieren. Der Trick einem Angreifer vorzutäuschen seine Hand schütteln zu wollen, um dann einen Griff anzuwenden, der ihn zu Boden zwingt, ist einfach genial! Und leider unbeschreibbar… Da müsste ich schon ein Video drehen.

Lektion 5: Auffallen
Ich weiß noch nicht, ob ich den Tipp des Selbstverteidigungslehrers beherzigen und singend und pfeifend herumspazieren werde. Laut ihm schrecken Angreifer vor Menschen, die auffallen, zurück. Es könnte nämlich auffallen, wenn ein auffälliger Mensch plötzlich verschwunden ist.

Lektion 6: Angriff auf den Kiefer
Der Albtraum jeder Frau: auf dem Boden liegend, der Angreifer über einem. Doch irgendwann kommt der Moment, wo der Böse die Hände des Opfers freigeben muss. Dann rammt man den eigenen Daumen so fest und schnell wie man nur kann unterhalb des Kinns in den Kiefer des Angreifers hinein (oder noch besser weiter seitlich kurz vor Ende des Kiefers). Dem Bösen schwillt im Halsbereich alles zu und er liegt bald röchelnd am Boden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen